Korsika Tour 2000

Die Tour begann bei strahlendem Sonnenschein, welcher aber leider nur bis Frankfurt angehalten hat. Von dort an haben wir bis Freiburg befürchtet, daß wir doch noch besser unseren Tauchschein hätten machen sollen.

Ab Freiburg wurde es dann wieder Freundlicher und die Straßen trocken.Um die Autobahngebühr in der Schweiz zu sparen, führte unser Weg dieses Jahr über Mulhouse nach Montbeliard. Dort verliessen wir die Autobahn und fuhren über die N437 zum Vallee de Jeux. Dort verbrachten wir auch die erste Nacht auf einer Alm unter freiem Himmel.

Der zweite Tag führte uns dann über die D991 nach Bellegarde. Auf dem Weg dorthin wurde Svens 1000km alter Hinterreifen von einem Stein durchbohrt und sorgte für einen zwischenstop bei einem Motorradhändler welcher in einem Notoperation den neuen Reifen Retten konnte.

Die ganze Aktion dauerte aber trotzdem 4 Stunden was unseren Zeitplan doch etwas durcheinandergebracht hat. Nach diesem Unplanmässigen Stop ging es dann weiter zum Lac d'Annecy und von dort aus über den Col de la Forclaz und dem Col de Meraillet nach Bourg st Maurice.Gegen 20:30h waren wir endlich auf dem Col de Iseran und wieder im Etappenplan.

Nach einer ruhigen Nacht in einem kleinen Hotel in Bessans ging es dann bei Regen weiter in Richtung Lanslebourg und St. Michel. Die Auffahrt zum Col du Telegraphe wurde dann etwas heikel, da die gesamte auffahrt im dichten Nebel lag. Aber wir hatten Glück und brachen kurz vor Valloire durch die Wolkendecke, so das wir den Col du Galibier in strahlendem Sonnenschein genießen konnten.Nach der Abfahrt zum Col du Lautaret ging es dann weiter Richtung Briancon. Die Aufahrt zum Col d'Izoard gestaltete sich dann eher wie ein Superbikerennen, da die zu 90% Super ausgebaute Strecke grade zum Kurvenwedeln verleitet. Die Südrampe bremst aber das Tempo schlagartig, da sie mit Schlaglöchern und engen Kehren gespickt ist. Der weitere Weg führte dann über Guilestre und den Col de Vars nach Jausiers. Der folgende Aufstieg zum Col de Restefond und weiter zur Cim de la Bonette war dann wieder ein absoluten Hochgenuß. Die großflächigen Rollsplitfelder ließen aber wenig Zeit um die Landschaft zu genießen, da man mehr damit beschäftigt war das Vorderrad unter Kontrolle zu halten.

Der Ausblick von der Cime war dann wie erwartet wieder ein gigantisches Erlebnis, welches Sven und Lars ,die beide zum ersten mal auf dem Bonete waren überwältigt hat. Nachdem sie sich wieder losreißen konnten ging es weiter durch das Tinee Tal Richtung Nizza.

In Nizza mußten wir dann, um zum Fährhafen zu kommen ,die gesamte Strandpromenade entlangfahren, was nach den letzten Tagen schon fast ein Kulturschock war. 3 Stunden später befanden wir uns dann auf der Fähre und waren auf dem Weg nach I'lle Rousse auf Korsika.

Gegen 7:00h morgens trafen wir dann auf der Insel ein und machten uns sofort auf den Weg nach Ghisonaccia wo wir auf dem uns altbekannten Campingplatz unser Lager aufschlugen um von dort aus diverse Tagestouren zu unternehmen und in der Sonne auszuspannen.

Unsere erste Tour führte uns auf der N198 nach Bonifacio, wo wir die Steilküste und die Altstadt besichtigten. Dieser Abstecher sollte für jeden Korsikabesuch ein absolutes muss sein, da der Scharm der kleinen Gassen und der Anblick der ca.60m hohen Steilküste etwas unbeschreibliches an sich hat.

Die zweite Tour führte dann ins Inland.

Auf der D344 fuhren wir erst einmal in Richtung Ghisoni um von dort aus über die D69 zum Col de Sorba zu fahren. Der Weg führt durchgehend durch sehr alte Korkwälder welche einen sehr interessanten Anblick darstellen und oft dazu verleiten die Konzentration von der Straße auf die Umgebung schweifen zu lassen. Weiter ging es über die N193 nach Tavera, wo es uns dann wieder in die Berge zog. Auf der D27 ist in der Karte ein Stück als gefährliche Straße eingezeichnet. Diese Warnung sollte man mit Motorrädern die nicht geländetauglich sind doch beherzigen, da auf ca.10km Länge kaum noch Straßenbelag vorhanden ist und man sich in den Schlaglöchern schon fast verlaufen kann. Diese Erfahrung dürften wohl auch zwei Goldwing Fahrer gemacht haben, die uns in Bastelica entgegengekommen sind.

Weiter ging es Petreto-Bicchisano zur D420 und zum Col de st Eustache. Weiter dann über Aullene und Quenza nach Zonza und zum Col de Bavella. Von dort aus fuhren wir über den Col de Larone nach Solenzara um nach einer Fahrzeit von ca 6h wieder auf dem Campingplatz einzutreffen.

Hier noch zwei weitere Tagestouren. 

!Achtung!

Diese enthalten teilweise unbefestigte Passagen.

Für den Rückweg wählten wir die Fährverbindung von Bastia nach Genua und dann durch die Dolomiten zurückzufahren. Als die Fähre um 22:00 in Genua anlegte dachten wir uns das wir noch bis zum Comer See fahren könnten um dann dort einen Platz zum schlafen zu suchen. Doch dieses Unternehmen erwies sich als äusserst tückisch und fast unmöglich, da wir bis nach Sondrio Fahren mußten um dort einen kleinen Weg zu finden wo wir uns dann gegen 4:00h niederlassen konnten. Doch die Nachtruhe war leider nicht von langer Dauer, da gegen 7:00 h ein Hubschrauber angefangen hat im 10 Minuten Takt Leute in die Berge zu fliegen. Also alles wieder verstauen und weiter in Richtung Bormio und Stilfzer Joch. Am Joch angekommen dachte ich das ich in nicht in den Alpen, sondern in Disney Land wäre. Hunderte andere Motorradfahrer in komischen Bunten Anzügen und mit Motorrädern, wo man sich gefragt hat wie man die Maschinen ohne abzusteigen durch die Kehren bekommen hat. Also im Gegensatz zu den Westalpen ein totaler Kulturschock. Nach der Abfahrt ging es dann in Richtung Landeck in Österreich. Auf dieser Strecke konnte man fast denken, man würde im Ruhrgebiet unterwegs sein, da die Verkehrsdichte fast die der A40 im Feierabendverkehr annahm. Als es dann noch anfing zu Regnen stand unser Entschluß fest das wir auf schnellstem Wege in Richtung Heimat fahren.

Gut soviel zu den Streckentips. Ich hoffe ich konnte wieder eine schöne Strecke vorstellen und einige von euch vieleicht animieren die Strecke nachzufahren.