Baubericht Ikarus Piccolo Eco V2

Im November 2007 lernte ich die Dortmunder Hallenflieger kennen. Schnell war mir klar, dass mein kleiner HM5#4 einfach nicht ausreicht, um einen ganzen Winter lang Spass zu haben. Es musste also etwas kleines, anfängerfreundliches her. Nach einer kurzen Recherche wurde kurzerhand ein Piccolo Eco V2 als 35MHz Set bestellt. 5 Tage nach der Bestellung traf dann auch endlich das lange ersehnte Paket ein. Nach dem Öffnen des Bausatzes kam eine übersichtliche Anzahl von Teilen, sowie eine 13 Seitige Bauanleitung mit vielen Explosionszeichnungen und ein selbstklebender Dekorbogen zum Vorschein.

Die Bauanleitung ist gut geschrieben, so dass auch ein absoluter Neuling mit etwas technischem Verständniss damit klarkommt. Geht man Schritt für Schritt nach den Angaben vor, so kann schon fast nichts mehr schiefgehen.

Die Teile waren halbwegs passend nach Bauabschnitten verpackt, so dass man ohne wildes Suchen schnell die richtigen Komponenten finden konnte.
Innerhalb von wenigen Minuten entstand so aus einem Haufen Plastik ein erkennbares Chassi für den Kleinen.



Als nächster Schritt kam dann das Einlaufenlassen des Motors. Hierbei sollte man sich unbedingt an die Vorgaben der Bauanleitung halten, um spätere Probleme zu vermeiden. Lässt man den Motor nicht vernünftig einlaufen, so bekommt man beim Erstflug enorme Probleme durch das sehr starke Bürstenfeuer und die damit verbundenen HF Impulse.
Ikarus gibt hierfür vor, den Motor 2 - 3 Akkuladungen mit 1/4 Gas ohne Last laufen zu lassen.

Beim Zusammenbau der doch sehr filigranen aber robusten Kunstoffmechanik ist darauf zu achten, dass die Kugelgelänke möglichst leichtgängig sind. Dieses erreicht man, indem man mit einer kleinen Zange die Gelenkpfannen vorsichtig auf die Kugeln presst. Dieses wiederholt man solange abwechselnd von allen Seiten, bis alle Gelenke ohne merkbaren Wiederstand zu bewegen sind. Ist das der Fall, so kann man die Taumelscheibe auf die Rotorwelle stecken und das Zentralstück montieren.

Im Anschluss daran kann das Heck montiert werden. Hierfür wird das Anschlusskabel des Heckmotors durch das CFK Rohr gesteckt und danach das Rohr in das Chassi geklebt. Vergisst man das Kabel einzuziehen, so hat man nachträgich keinerlei Möglichkeit mehr, dies nachzuholen. Auf das hintere Ende des Rohres wird dann der Heckmotor mit dem beiligenden Halter montiert.

Nun fehlt nur noch der Rotorkopf. Hierfür wird erst einmal die Paddelstange durch den Blatthalter gesteckt und die Anlenkung, Gewichte und Paddel lose montiert. Ist dies geschehen, so schraubt man erst das eine Paddel fest und richtet dann das andere genau parallel um 180° gedreht aus. Nachdem auch dieses befestigt ist, beginnt man die Paddelstange symetrisch auszurichten. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Anlenkhebel bei neutraler Paddelstellung möglichst parallel zum Blatthalter ausgerichtet sind.

So, damit ist der Aufbau der Mechanik abgeschlossen. Nun folgt der Einbau der Elektronik.
Beim Anbringen der Servos ist darauf zu achten, dass man die 90° Regel einhält. Das heisst, dass moglichst alle Winkel der Gestänge 90° betragen sollten.Hierfür selektiert man zuerst die Servohebel so, dass sie in Neutrallage genau im 90° Winkel zum Gehäuse stehen. Danach richtet man zuerst das untere, seitlich angebrachte Servo so aus, dass man zum an der Taumelscheibe eingehängten Gestänge ebenfals einen 90° Winkel erhält. Sobald dieses der Fall ist, gibt man etwas Sekundenkleber auf die Servoauflage und fixiert damit das Servo. Wer das Servo nicht direkt aufkleben will, kann auch das Servogehäuse mit Schrumpfschlauch überziehen und es dann aufkleben. Nachdem das Nick Servo befestigt ist, wiederholt man den gleichen Vorgang mit dem oberen Rollservo. Beim Anbringen der Servos sollte man möglichst sorgfälltig vorgehen, da eine exakt ausgerichtete Anlenkung die spätere Einstellung der Taumelscheibe stark vereinfacht.
Da die originalen Gestänge beim Ausrichten der Taumelscheibe gerne an den Knickstellen brechen, rate ich jedem die Gestänge gegen einen Stahldrat und eine Klemmbefestigung am Servo auszutauschen. Dieses hat den Vorteil,dass man das Gestänge ohne es biegen zu müssen in der Länge anpassen kann, was eine sehr exakte Justierung zulässt. Ich habe hierfür die Ruderanlenkung von meinem EasyGlider zweckentfremdet, wie auf dem mittleren Bild zu sehen ist.

Abschliessend wird nun noch das Piccoboard auf dem Vorbau befestigt. Hierfür hat sich bei mir Klettband bewährt.
Ist alles gut befestigt, so fehlt nur noch die Grundeinstellung der Taumelscheibe. Hierfür verändert man die Länge der Steuerstangen solange, bis die Taumelscheibe möglichst waagerecht ausgerichtet ist und der Taumelscheibenmitnehmer einen 90° Winkel hat. Führt man dieses sorgfälltig durch, so sollte der Piccolo schon beim ersten Flug eine recht neutrale Fluglage aufweisen. Die endgültige Einstellung muss aber später erflogen werden. Hierbei wird solange nachjustiert, bis im Flug die Trimmschiebe des Senders auf neutral stehen und nur noch eine geringe Tendenz zum abdriften zu erkennen ist.

Zum Abschluss fehlt nun nur noch das anbringen der Rotorblätter und des Dekors. Beim anschrauben der Rotorblätter sollten diese nur so fest angeschraubt werden, das sie sich noch ohne großen Kraftaufwand bewegen lassen.

So und nun viel Spass bei fliegen.